Sonntag, 30. Januar 2011

Liebe & andre Katastrofen

"Passen Männer und Frauen überhaupt zusammen?" - dieser in unserer Gesellschaft wohl vorrangig weltbewegenden Frage sind wir bei "Liebe & andre Katastrofen" (hier eine Leseprobe) gestern und heute (Samstag / Sonntag, 29. / 30. Januar 2011) mal wieder nachgegangen, einmal im eigenen bis auf die beiden vorletzten Plätze besetzten "studio" und zum anderen im sehr, sehr gut besuchten "Bürgerhaus" Dietenheim-Regglisweiler. Beide Male waren unsere "Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer" sichtbar und hörbar angetan. Tolle feedbacks auf Facebook und im blog "Publikumsstimmen" bestätigen unseren Eindruck, den wir über die Reaktionen während der Vorstellungen und beim jeweiligen Schlussapplaus gewonnen hatten. In einer Zuschrift heißt es:
"Haben das Stück bereits vor Jahren gesehen. Sehr anregend und immer wieder lustig.

Aus meiner Sicht haben sich aber die Rollen Frau & Mann in den letzten Jahrzehnten verändert. Eine Auffrischung zum aktuellen Frauen- und Männerbild wäre wünschenswert...

Das Augustheater ist für uns ein Juwel in Neu-Ulm..."

Wenn wir nicht bei den vorbereitenden Proben und  beim Rekapitulieren des Textes für die Wiederaufnahme der Farce denselben Eindruck gewonnen hätten, wären wir jetzt überrascht. Diese Zuschrift stupst uns noch zusätzlich an. Wir werden "Liebe & andre Katastrofen" sogar für die fünf noch ausstehen Shows nachjustieren (müssen). Mal gespannt, was uns dazu einfällt. Mal gespannt, ob uns andere ZuschauerInnen Nachhilfe geben.

Notfalls, wenn jegliche Inspiration ausbleibt, müssen wir - das Ding absetzen, können wir es nicht mehr spielen. Wir bleiben dran und wer hier immer mal wieder reinguckt, wird mitbekommen, was draus wird.

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Montag, 24. Januar 2011

Erstaunliches Ehingen

Ehingen,  die größte Stadt (gut 25 000 Einwohner) des Alb-Donau-KreisesMittelzentrum für die umliegenden Gemeinden und seit 1. Januar 1974 Große Kreisstadt,  macht erstaunliche Aussagen zum Thema Kultur:

"Kultur ist weder eine freiwillige noch eine kommunale Pflichtaufgabe, sondern schlicht ein Notwendigkeit in einer Stadt. Sie ist zu einem harten Standortfaktor einer Kommune geworden. Hier drücken sich menschliche Lebensgestaltung und Aktivitäten aus. Vor allem in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft und einer sich stetig erneuernden Medienlandschaft muss sich eine Kulturlandschaft regelmäßig neu definieren und neu ausrichten. Erst Kultur macht eine Stadt wohnlich, lebenswert, 'urban'.

In der Stadt Ehingen (Donau) gibt es zahlreiche Kulturträger, die in ihrer Gesamtheit und Vielfalt alle gar nicht genannt werden können, doch bedingt gerade diese Vielzahl eine Kulturverwaltung, wenn Vitalität, Struktur und die Qualität der gesamten Kulturarbeit erhalten werden soll. Denn hieraus ergibt sich ihr Auftrag, eine Grundausstattung an kulturellen Aktivitäten zu gewährleisten, Kulturakteure zu unterstützen und die gesamtstädtische Kulturlandschaft zu begleiten und weiterzuentwickeln. Kulturarbeit, -förderung und Kulturverwaltung sind die Schlagworte, die die Arbeit des Amts prägen."

Das ist doch beispielhaft. Man würde sich freuen, wenn das alle Kommunen so sähen.

 

 

 

 

 

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Sonntag, 16. Januar 2011

Kaltes Schnitzel, warmes Bier

Unter diesem Titel "Kaltes Schnitzel, warmes Bier" berichtet die Süddeutsche vom Wochenende (15. / 16. Januar, Seite 15): "Wien hat ein neues Kabaretthaus, aber Österreichs 'Kleinkunst' hat ein Problem mit der Größe."

Da wird wieder mal lustvoll kolportiert: ".. der Wiener geht schon immer unter, er schlägt nur nie unten auf."  oder: die größten Feste seien die Beerdigungen auf dem Zentralfriedhof; oder: für die besten Kellner in den Kaffeehäusern würden die unfreundlichsten gehalten. Solche nun liebevoll gehegten Vorurteile über die Ösi-Hauptstädter, sollen dazu verführen,  zustimmend zu nicken: mit dem Autor (Matthias Waha) zu schlussfolgern: "Derartige Morbidität und Depression kann man ohne Humor gar nicht aushalten. Das Kabarett  gehört deswegen in Wien auf unverzichtbare Weise zum Stadtbild."

Na ja, ich hab in Wien schon einiges fotografiert.  Das Kabarett ist mir dabei nicht ins Bild gerutscht. Insofern bin ich skeptisch anzunehmen, was ich weiter lesen darf: "Die Szene, die mit Helmut Qualtinger oder Georg Kreisler auf eine lange Tradition zurückblickt, hat es in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geschafft, den Humor des ganzen deutschsprachigen Raumes zu verändern. Modellhaft gesprochen: Dieter Hildebrandt wurde abgelöst von Josef Hader."

Der Josef Hader. Das andere Kabarett. Kleinkunst! Kleinkunst? Sind wir beim Thema? Kunst? Klein? Im Gegensatz wozu? Zum Schauspiel? Zur Oper?

Der Waha bringt wieder so einen Satz: "… die Kunst, einen Menschen zum Lachen zu bringen, ohne dass der sich später für sein Lachen schämen muss, ist eine große Kunst."

Danke! Danke, Herr Waha, danke SZ.

Hat der Hader die selbstgebastelte Anekdote auf Lager, der Qualtinger habe mal im Restaurant moniert: "Herr Ober, das Schitzel ist kalt." Und der Ober, habe geantwortet: "Wenn Sie was Warmes wollen, müssen Sie ein Bier bestellen." Das habe Qualtinger sprachlos gemacht.

Mit der Anekdote beweist der Hader gar nichts. Aber das muss er auch nicht. Beweisen oder belehren, Politiker derblecken, die Realität kabarettistisch aufbereiten, Realsatire überbieten wollen - Hader hat seit 2004 kein neues Programm gemacht. Das neue, für rund 850 000 Euro umgebaute Wiener Kabaretthaus (ehemals Ballsaal des Hotels Münchber Hof) mit seinen 360 blassrosa bezogenen Sitzplätzen in der Mariahilfer Straße soll der Ort für Kleinkunst sein.

Wer 360 Plätze regelmäßig (was ist das?) voll kriegt, macht keine kleine Kunst. Er macht aber auch keine Kunst im Sinne von "nicht populär (breitenwirksam)" und unkommerziell, nicht mal in einer Millionenstadt, in einer Metropole.  In durchschnittlichen Städten provinziellen Zuschnittswürde Hader so einen Raum wohl (an zwei bis drei Abenden hintereinander) füllen. Der ortsansässige Klein-Künstler könnte auf drei Abende mit einem Publikum in der Größenordnung von zehn bis 20 Prozent hoffen - und sich dabei sauber verkalkulieren. Selbst wenn er die Kunst beherrschte, einen Menschen zum Lachen zu bringen, ohne dass der sich später für sein Lachen schämen muss.

Ach, da hat man zu tun …

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Freitag, 7. Januar 2011

Untitled

2010 klang ja gut aus: Kurz vor Weihnachten durften wir auf 30 Jahre gemeinsame Bühnenarbeit zurückblicken -
mit einer Zeitungsseite, die ich mal verlinke.

Es ging sehr gut ins Jahr 2011. Sollte so weiter gehen! Wäre super.

Jetzt sind wir gerade im ZwischenZeitRaum zweier Premieren: "Helden auf dem Abstellgleis". Auch dazu ein Link.

Fotos von der Premieren-Show: Neu-Ulmer Zeitung: Roland Mayer, Südwest Presse: Volkmar Könneke.

Die erste Rezension kommt doch nicht schlecht.
Da kommt die Zweite gerade rein - kann man auch lassen.

Ok, die zweite Premiere ist ausverkauft.

Und die Vorbestellungen für die restlichen Vorstellungen bis Ende Januar beruhigen.

Trotzdem: Nächste Woche machen wir einen fünftägigen workshop.
Da gibt es einiges zu überdenken ("Fünfjahresplan").

Ein Kurswechsel drängt sich auf. Wir werden berichten.

 

 

 

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